Die Schlacht bei Schwaderloh

Die Geschichte der Schlacht von Schwaderloh ist auch die Geschichte des Schwabenkrieges. Die Tatsache, dass demjenigen, der bei Schwaderloh eindringen konnte, der Weg nach Weinfelden und Frauenfeld offen stand, führte dazu, dass den Eidgenossen die Haltung der Thurgauer bei diesem Entscheidungskampf nicht gleichgültig sein konnte.

Schlacht von Schwaderloh

Am. 9. April legte Kaiser Maximilian die Eidgenossen in Acht und Aberacht, das heisst, er verkündete den Reichskrieg gegen sie. Jetzt waren alle Stände aufgerufen, sich am Krieg gegen die Eidgenossen zu beteiligen. Die entscheidende Schlacht stand kurz bevor. Die Truppen des Schwäbischen Bundes und des Reiches zogen mit über 6000 Mann am 11. April 1499 frühmorgens von Konstanz Richtung Ermatingen. Irrtümlicherweise war man davon ausgegangen, dass dort 4000 Eidgenossen lagern sollten. Tatsächlich lagerten in Ermatingen nur etwa 400 Mann aus Freiburg im Üchtland und 50 Mann aus Bern sowie zirka 300 Thurgauer. Die Freiburger und Berner flohen angesichts der Übermacht ins Feldlager Schwaderloh. In Ermatingen blieben nur die 300 Thurgauer zur Verteidigung zurück, die samt ihrem Hauptmann von den Truppen des Schwäbischen Bundes erschlagen wurden. Die Bevölkerung wurde auf dem Friedhof zusammengetrieben und umgebracht, das Dorf geplündert und verbrannt. Ebenso wurde mit dem nicht weit entfernt liegenden Dorf Mannenbach verfahren. Die Eidgenossen erfuhren erst durch die Geflüchteten von dem Angriff und der Stärke des Heeres. Die 400 Mann Besatzung im Lager Schwaderloh konnten allerdings wenig gegen die Übermacht ausrichten und forderten daher Verstärkung vom Thurgauer Landsturm. Es dürften aus der Umgebung allerdings höchstens 1500 Mann zusammengekommen sein. Die schwäbischen Truppen versammelten sich am Hang des Seerückens und hielten Rat über die weitere Vorgehensweise. Schliesslich setzte sich die Mehrheit durch, die vor jedem weiteren Kriegszug zuerst die Beute heimbringen wollte. So liess das Heer lediglich eine Flankensicherung mit Geschützen zurück und machte sich auf den Weg nach Konstanz. Das Fussvolk ging mit der Beute am See entlang, die Reiterei blieb oben an den Berghängen. Als die Eidgenossen dies sahen, beschlossen sie sofort, die feindliche Sperre mit nur 300 Mann zu umgehen und, von Osten kommend, Fussvolk und Reiterei voneinander zu trennen. Mit grossem Kriegsgeschrei brachen sie in das schwäbische Heer ein. Sobald der Hauptmann des Fussvolkes, Burkhard von Randegg, gefallen war, brach der Widerstand des Fussvolkes zusammen und die Eidgenossen konnten es fast vollständig niedermachen. Die Reiter konnten sich bei Ermatingen teilweise auf Schiffe retten, von denen eines jedoch wegen Überlastung unterging. Es war eine völlige Niederlage. Das schwäbische Heer hatte nicht nur die gesamte Beute eingebüsst, es hatte auch etwa 2000 Mann und 14 Geschütze verloren. Die Konstanzer hatten von den Mauern aus mit ansehen müssen, wie das am Morgen ausgezogene Heer vernichtend geschlagen und vor den Toren der Stadt niedergemetzelt wurde. Die Bürger erhielten von den Eidgenossen die Erlaubnis, ihre Toten einzusammeln und zu begraben. Unter den Erschlagenen waren 130 Stadtbürger zu beklagen.
Für die Konstanzer war die Niederlage doppelt bitter: Erst waren sie in ein Bündnis gezwungen worden, gegen das sie sich jahrelang gewehrt hatten, und dann kam die Niederlage nicht durch den befürchteten Angriff der Eidgenossen, sondern durch den Ausfall der schwäbischen Truppen aus den eigenen Toren. Maximilian war endlich doch noch am Bodensee eingetroffen und versuchte, weitere Truppen mobil zu machen. Er hatte damit aber wenig Erfolg und zog bald weiter nach Tirol.